Mittwoch, 23. Juli 2014

Revision: The National Orchestra Of The United Kingdom Of Goats -- Vaaya And The Sea

'Vaaya And The Sea' ist das erste echte Album der Südtiroler Metalprogger mit dem Namen, bei dem die Gefahr, dass es ihn noch einmal gibt, praktisch ausgeschlossen ist. 

Das Konzeptalbum beginnt mit viel Bombast, breiten Klangwänden aus Gitarren und Streichern und schwelgendem Gesang. Es ist in einer beinahe pathetischen Stimmung gehalten, viele Passagen sind hymnenhaft, wie aus einem Heldenepos. Interessante Rhythmuswechsel und immer wieder eingeflochtete PostRock-Anleihen oder harte Metal-Riffs halten sie Spannung aufrecht. Doch man muss Abstriche machen. Bereits nach dem ersten Drittel des Albums bekommt man das Gefühl, sich in einer Dauerschleife zu befinden. Zu viele Akkordfolgen, Melodie- und Spannungsbögen wiederholen sich zu oft. Es gibt zwar immer wieder gute Ideen, die einen aufhorchen lassen, wie die leicht orientalisch angehauchten Passagen in den beiden 'Black Citadel'-Teilen, oder der düstere, monotone Sprechgesang in 'Black Citadel: Empire', doch es setzen sich immer wieder gleiche Themen durch, die sich wenig voneinander abgrenzen.

Handwerklich ist die Musik von guter Qualität. Die Rhythmik ist abwechslungsreich, der oft mehrstimmige Gesang klar, die Harmonik leicht vertrackt, aber meistens trotzdem eingängig. In der Umsetzung der elektronischen Zutaten hat die Gruppe allerdings nicht immer ein glückliches Händchen bewiesen. Hier ein zu aufdringliches Echo, da ein Satz zu schriller Streicher, das führt dazu, dass das Album ein wenig unrund wirkt. Die Streicher als solche wie auch die Klavierpassagen, beides deutlich hörbar synthetisch erzeugt, haben zu wenig Tiefe und klingen phasenweise zu plastisch. Das mag möglicherweise an der Eingeschränktheit der vorhandenen Mittel und Möglichkeiten liegen, hilft aber leider nichts.

Fazit: Die Band zeigt sehr gute Ansätze, das Album ist aber auf die Länge wenig abwechslungsreich, mit kaum klar hervorstechenden Spitzen. Für Hörer, die bombastischen und epischen Prog mögen, ist das Album auf jeden Fall was, alle sonstig Interessierten können mal reinhören, zumal es die Platte ja als Gratis-Download gibt. Aber es wird nur wenig mehr hergeben als eine angenehme Hintergrundbeschallung.

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